Der Alltag ist gekommen. Wir kennen unsere Umgebung, oder zumindest einen Teil davon der auf unseren alltäglichen Wegen liegt, nun sehr gut. Wir wissen unsere Wege zur Baustelle, zur Toilette, zur Küche und zum Schlafplatz mittlerweile auswendig, so das wir es nachts auch ohne Taschenlampe schaffen nicht in die Schlammlöcher und Pfützen zu treten sondern herüber zuspringen. Aufpassen muss man nur nicht über eine Kuh zu stolpern die es sich nachts auch gerne mitten auf dem Weg bequem machen. Nur tagsüber, bei den verschiedenen Wegen hoch ins Ortszentrum hält man manchmal noch inne und überlegt, muss ich zur Bank, zum Einkaufen oder zur Kirche um Salat aus der dortigen Gärtnerei zu kaufen – und schlägt dann gemächlich den jeweiligen Trampelpfad durchs hohe Gras den Hügel hinauf an.
Den ganz eigenen neuen und doch gewohnten Alltag hier zu erleben – mit morgens ausstehen und dann auf der Baustelle zu sein, Mittags auszuschnaufen und sich dann wieder bis abends an die Arbeit zu machen ist spannend aber auch überraschend. Jeder Tag ist neu aber dennoch entdecken wir nach und nach immer mehr Gewohntes. Viele meinten das es ihnen auf der Baustelle nun auch einfacher fällt voll mit einzusteigen – auch in der Planung und nicht nur in der Durchführung. Der Alltag kommt einem doch immer wieder hinterher, egal wo man ist und was man macht. Dieser Alltag hat es uns auch bewusst gemacht wie lange wir eigentlich schon hier sind, wie wir uns eingelebt haben und wie wenig Zeit uns noch bleibt. vor allem aber auch wie die Zeit rennt und verfliegt. Am Mittwoch war Halbzeit und es kam Wehmut auf, bald ist’s schon vorbei, obwohl wir ja noch eine ganz schöne Weile hier haben.
Vorgestern kam endlich der so lang erwartete Bagger. Wir bebten schon seit einer Woche auf sein ankommen um das Loch des Septic Tanks auszuheben. 8 Meter tief soll das sein und über 3 Meter Breit. Wenn da so eine Maschine das Loch für einen unverschämten Preis in einer halben Stunde aushebt – eine Arbeit für die wir sicherlich mehr als 3 Tage benötigt hätten wird einem bewusst wie langsam man doch auch mit seiner Körper- und Schaufelkraft ist.
Dafür war gestern dann Betonmischen angesagt um den Boden des Septic Tanks zu gießen. Viele Schaufeln, Viel Sand, Viele Steine, viele Schubkarren, viele Menschen waren in Bewegung. Auch mit dem Mauern der Toiletten und des Storerooms sind wir um einiges weiter gekommen, alle Fenster sind jetzt drin!
Heute wird jetzt noch mal kräftig angepackt und dann erleben wir am Wochenende etwas ganz neues. Ausbruch aus dem Alltag! Auf die Tage am Meer fiebern nun nicht nur mehr wir sondern auch unsere Gastfamilien, Lulama und Sonke. Außerdem werden auch Granny die Kindergartenleiterin und ihre zwei Mitarbeiterinnen mitkommen. In einer großen Runde werden wir also morgen ganz früh morgens mit einem Schulbus auf die Reise gehen und dann unsere Blasen-Hände und Muskel-Schultern ins Meerwasser tauchen.
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